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Pressekonferenz am 24.10.2022

Gleichstellungspolitik ist keine Frage der Mode!
Das femail FrauenInformationszentrum Vorarlberg wächst

Die aktuelle Teuerungsrate trifft uns alle, im Besonderen jedoch Frauen, die von Altersarmut betroffen sind oder aufgrund ökonomischer Abhängigkeiten in Gewaltbeziehungen verbleiben. Der hohe Anteil an Teilzeitkräften unter den erwerbstätigen Frauen sowie der eklatante gender pay gap verschärfen die Situation in Vorarlberg zusätzlich. Das führt auch zu einer gesteigerten Nachfrage beim femail FrauenInformationszentrum Vorarlberg.

Deshalb erweitert das femail FrauenInformationszentrum die Angebote für Frauen:

• Erweiterung des Angebots in der Region Bludenz
• Projektarbeit „Rollen im Wandel" in Vorarlberger Regionen
• Angebote zum Thema finanzielle Absicherung

Zudem ist die Website des femail FrauenInformationszentrums ab sofort auch in Türkisch abrufbar, um Frauen, die aufgrund von sprachlichen Hindernissen zusätzlich Benachteiligungen erfahren, Information zugängig zu machen und Unterstützungsangebote zu vermitteln.

„Es geht um Fragen der Existenzsicherung und Fragen der Armutsvermeidung. Wer Gleichstellungsmaßnahmen fördert, trägt außerdem zur Gewaltprävention bei", fasst femail Geschäftsführerin Lea Putz-Erath die Wichtigkeit der ausgebauten Angebote zusammen.

 

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Gleichstellungspolitik ist keine Frage der Mode

Der kürzlich begangene Equal Pay Day hat einmal mehr die traurige Realität aufgezeigt, dass die Einkommensschere mit 24,5 % bei den ganzjährig Vollzeitbeschäftigten zwischen Frauen und Männern in Vorarlberg am größten ist. Schlusslicht beim Equal Pay Day zu sein, führt in Vorarlberg auch häufig zu der Debatte, ob Vorarlberg einfach noch sehr „altmodisch" sei. Doch Gleichstellungspolitik ist keine Frage von altmodisch vs. modern. Es geht dabei seit jeher um gerechte Chancen für alle Menschen in allen Lebensbereichen.

„Aktive Gleichstellungspolitik trägt zu einem zukunftsfähigen Lebensraum für Menschen aller Generationen bei. Die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im Bereich der Pflege und auch in der Pädagogik hängen auch mit Geschlechtergerechtigkeit zusammen. Wir schöpfen das vorhandene Fachkräftepotential nicht aus, solange der Arbeitsmarkt so klar in Männerwelten und Frauenwelten geteilt ist. Außerdem setzen sich mit dieser Struktur ungleich verteilte Armutsrisiken zulasten von Frauen fort", legt Landesrätin Wiesflecker die Zusammenhänge dar.

Wer Gleichstellungsmaßnahmen fördert, trägt zudem zur Gewaltprävention bei. „Wir haben leider auch in Vorarlberg eine hohe Betroffenheit von Gewalt. Jede 4. Frau hat bereits Gewalt erfahren. Die von femail beauftragte Erhebung im Jahr 2021 bestätigt nationale und internationale Dunkelfeldstudien", so Landesrätin Wiesflecker. „Wichtige Aufgabe von femail ist in diesem Bereich die Prävention. Es gibt keine Gewaltfreiheit ohne Geschlechtergerechtigkeit und das beginnt beim energischen Reagieren auf Abwertungen von Mädchen und Frauen."

 

Gesteigerte Nachfrage beim femail FrauenInformationszentrum

Geringeres Einkommen und damit höhere Abhängigkeit, höhere Armutsgefährdung und Altersarmut durch die Übernahme von unbezahlter Arbeit, sowie aufgrund der aktuellen Teuerungsrate und extrem hohe Belastungen gerade in sozialen Berufen aufgrund von Arbeitskräftemangel und der Pandemie – all das sind Herausforderungen von Frauen in Vorarlberg.

femail geht mit gutem Beispiel voran - moderne Führungslösungen sichtbar machen

Das femail FrauenInformationszentrum Vorarlberg wurde die letzten 1,5 Jahre von Sarah Bard geführt. Frau Bard war als Karenzvertreterin von Lea Putz-Erath als Geschäftsführerin tätig. femail leistet mit diesem Modell Pionierarbeit, denn es beweist, dass alternative Wege zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und gleichzeitig die Förderung junger Talente möglich sind.

„Die femail Geschäftsführung ist ein Best-Practice-Beispiel, wie eine Karenz in Führungspositionen nicht nur gelingen, sondern als „win win" gestaltet werden kann. Solche Ansätze sind essenziell, um aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken", zeigt sich Landesrätin Katharina Wiesflecker, die Vorsitzende der femail-Generalversammlung, überzeugt.

 

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