Familien sind vielfältig und werden von Erwachsenen wie Kindern vielfältig gestaltet. Dennoch könnte man den Eindruck gewinnen, dass das traditionelle Familienmodell mit klarer Rollenverteilung zwischen den Eltern das Einzige wäre.
Partnerschaftliche Rollenteilung - eine Alternative
Es gibt alternative familiäre Rollenmodelle. Mit dem Projekt "Partnerschaftliche Rollenteilung" möchten wir ganz gezielt ein Alternativmodell in den Vordergrund rücken.
Die Eltern teilen sich Erwerbsarbeit- und Familienarbeit partnerschaftlich. D.h. beide arbeiten z.B. 30h/Woche und können so gemeinsam Zeit für die Fürsorge gegenüber ihren Kindern aufbringen. Die Kinder sind in diesem Modell häufig teilzeit betreut, da die Eltern sich ergänzend abwechseln können.
Partnerschaftlichkeit bedeutet für die Paare nicht eine starre 50:50 Aufteilung, und nur einen Weg der das gesamte Familienleben hindurch passt. Sondern vielmehr geht es um eine regelmäßige Verhandlung und ggf. Anpassung der Aufteilung. Es ist ein Prozess.
Gerade beim Entwickeln und Ausprobieren von Alternativen ist es sehr wichtig Vorbilder und Gleichgesinnte zu haben.
Projektziele:
Zielgruppen:
Das Projekt „Partnerschaftliche Rollenaufteilung" wendet sich...
... an Frauen, Männer und Paare, die sich für diese Form des Zusammenlebens und Arbeitens interessieren. femail bietet Unterstützung an!
... an MultiplikatorInnen und Fachkräfte, die mit Familien arbeiten. femail ermöglicht fachlichen Austausch!
... an alle, die sich für das Thema interessieren und Wissen aus erster Hand möchten. femail fördert eine wissensbasierte Diskussion!
Geplante Angebote im Jahr 2021:
Das Projekt Partnerschaftliche Rollenteilung starteten wir 2020. Es fanden mehrere Veranstaltungen statt. Zwei davon können hier nachgeschaut werden:
Und hier gibt es die Präsentationsunterlagen zum Herunterladen:
Paare in Auseinandersetzung: von der Erhebungs- zur Beratungsmethode
Entscheidungen über die Aufteilung von Erwerbsarbeit und Familienarbeit werden in Familien getroffen. Wie familienpolitische Maßnahmen auf diese Entscheidungen wirken, kann durch das „Familienpolitische Brettspiel" der Forscherin Dr.in Lisa Yashodhara Haller sichtbar gemacht werden.
In diesem Webinar hatten wir die Möglichkeit, das Brettspiel als Methode zunächst kennenzulernen und anschließend anzudiskutieren, wie es im Beratungskontext eingesetzt werden könnte. Neueste Ergebnisse aus der Paarforschung rahmen den Wissenskomplex.
ACHTUNG: Diese Veranstaltung fand bereits am 4. Juni 2020 statt!
WEBINAR – Das Familienpolitische Brettspiel – Dr.in Lisa Yashodhara Haller – Input 1
WEBINAR – Das Familienpolitische Brettspiel – Dr.in Lisa Yashodhara Haller – Input 2
WEBINAR – Das Familienpolitische Brettspiel – Dr.in Lisa Yashodhara Haller – Input 3
Die Schweizer Forscherin Margret Bürgisser beschäftigt sich seit vielen Jahren in Forschungsprojekten mit dem Modell der Partnerschaftlichen Rollenteilung.
Egalitäre Rollenteilung definiert sie so:
Es ist eine Form familiärer Organisation, bei der zwei Elternteile mit Kind(ern) zusammenleben, wobei beide in annähernd gleichen Teilzeitpensen erwerbstätig sind und sich daneben Hausarbeit und Kinderbetreuung nach eigenem Ermessen zeitgleich und eigenverantwortlich teilen. (Brügisser 2017: S 86)
Ein egalitär-partnerbezogenes Modell ermöglicht einen guten Ressourcenausgleich zwischen Erwerbs- und Familienbereich. Es trägt viel zur psychosozialen Gesundheit der Eltern –und indirekt auch der Kinder - bei. Auch die Unternehmen profitieren davon, weil die im Familienbereich erworbenen Sozialkompetenzen am Arbeitsplatz eingebracht und genutzt werden können.
Folgende Stärken und Chancen des Modells bestehen:
Schwächen und Nachteile:
Voraussetzungen zur Wahl des egalitären Modells:
Folgende Rahmenbedingungen braucht es für die Wahl des egalitären Modells im gesellschaftlichen Umfeld:
Das Buch zum Thema: Brügisser, Margret (2017): Partnerschaftliche Rollenteilung – ein Erfolgsmodell. Hep verlag ag, Bern